„Du bist auch einer von denen, deine Sprache verrät dich!“ Was Petrus in einer für ihn beklemmenden Situation (Mt 26,73) hört, zeigt sich auch in vielen anderen Zusammenhängen: Wie jemand spricht, verrät etwas über die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe, Region, Kultur, Generation. Ob selbstbestimmt oder zugeschrieben: Sprache verrät etwas über Identität. Und Sprache verrät auch etwas über Status und Machtverhältnisse: Wie etwas kommuniziert (und damit immer auch ein Stück gedeutet) wird, zeigt meist auch, ob Augenhöhe oder Asymmetrie, Wertschätzung oder Abwertung in diesem Kommunikationsverhältnis prägend sind.
Wir wagen uns auf ein weites Themenfeld und lassen dabei verschiedene Stimmen zu Wort kommen, aus akademischer Theologie und kirchlicher Praxis, aus unterschiedlichen Generationen und Professionen, aus vertrauteren und herausfordernderen Blickwinkeln. Welche Rolle spielt Sprache in unseren Glaubenstraditionen – von einem Gott, der seine Macht gerade darin erweist, dass er sich mitteilt, bis zur Antwort des Glaubens? Um diese Glaubenstraditionen heute sprechend werden zu lassen – müssen wir uns endlich von der „Sprache Kanaans“ lösen, oder braucht es eine eigene lingua sacra, um dem Göttlichen und Himmlischen gerecht zu werden? Was lässt sich auch mit wenigen Worten sagen, wo braucht es die Langform – und hatten die knappen Kommunikationsformen sozialer Medien womöglich schon interessante Vorläufer? Wo reichen die Sprachen von Musik, Kunst etc. womöglich weiter als die Sprachen der Worte? Stichwort Fremdsprachen, wie steht es um den Stellenwert der alten Sprachen im Theologiestudium? Haben eigentlich die Israeliten und Judäer nur Hebräisch gesprochen?
Wir hören, diskutieren, entwickeln, spinnen weiter – in Richtung einer Sprachfähigkeit, die sensibel ist für Fragen von Identität und Macht.
Wer von den Teilnehmenden gerne einen Kurzimpuls zu einem der angesprochenen Themen beitragen möchte, kann dies gern bei der Anmeldung angeben – oder per Mail an:
n.chibici-revneanu@pastoralkolleg-rz.de.