Unsere Kräfte sind begrenzt, wie auch unsere Zeit begrenzt ist. Dennoch ist von „Zeitmanagement“ weitaus öfter die Rede als davon, mit den eigenen Kräften gut hauszuhalten. Wer im Pfarramt oder anderweitig im kirchlichen Dienst tätig ist, hat meist Erfahrungen mit Stärke und Schwachheit gemacht: mit einer Erschöpfung der Kräfte, aber womöglich auch damit, dass unvermutet Energie zuwachsen kann.
„Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ (2. Kor 12,9): Das wird dem Apostel Paulus gesagt und wird ihm zur Erfahrung und zu einem Pfeiler seiner Theologie und Praxis.
Wo geht die Kraft hin? Wo kommt sie her? Was raubt mir die Kraft, und was stärkt mich? In Bibelarbeit, theologischer Praxis-Reflexion, Gestaltarbeit und Ritual widmen wir uns diesen Fragen und versuchen, „in die Kraft zu kommen“, die auch in der Schwachheit wirksam ist: mit der Verheißung, in Stärke wie in Schwäche gute Hirtinnen und Hirten zu sein, die in beidem über sich selbst hinausweisen.