Die Kirche verändert sich. Die Gesellschaft, innerhalb derer die Kirche lebt und atmet, feiert und sorgt, tut und lässt, verändert sich. Auch wir, die wir in der Kirche unseren Dienst tun, verändern uns – manchmal so, dass wir gut miteinander Schritt halten können, und manchmal so, dass wir einander kaum noch wiedererkennen. Und dann gibt es da noch diesen einen großen biographischen Veränderungsschritt: aus dem aktiven Dienst in den Ruhestand.
Was die einen als Schritt „heraus aus der Pflicht, hinein in die Kür“ freudig begrüßen, birgt für andere die unangenehme Erfahrung, nur noch als Lückenbüßer oder überhaupt nicht mehr gebraucht zu werden. Das Generationsgefüge, schon in der Zeit der Berufstätigkeit komplex und herausfordernd, spitzt sich nun zu in neue Priorisierungen, Zuschreibungen, Konflikte. (Wie weit) sollen „die Alten“ Platz machen, damit „die Jungen“ ihre eigene Kirche gestalten können? Lässt sich ein Miteinander aushandeln, in dem alle (oder zumindest alle, die verhandlungsbereit sind) ihren Platz finden?
Wir überlegen, bereden, träumen: Wie kann die Kirche der Zukunft aussehen? Wie könnte mein Platz in dieser zukünftigen Kirche aussehen? Wie lassen sich Konflikte und Konkurrenzen so austragen und einhegen, dass im Leben und Atmen, Feiern und Sorgen, Tun und Lassen der Kirche die Vielfalt der Generationen nicht zur Last wird, sondern zum Segen?